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19.09.2025 - 08.11.2025 #5251

Zusatz-Weiterbildung: Suchtmedizinische Grundversorgung [50 UE]

Wissenschaftliche Leitung

PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Ralf Demmel

Arne Lueg

Beschreibung

Inhalt nach Musterkursbuch der Bundesärztekammer vom 02.05.2022 mit einem Gesamtumfang von 50 Unterrichtseinheiten (UE)

Der Konsum psychotroper Substanzen und stoffungebundene Abhängigkeitserkrankungen stellen relevante Risikofaktoren für die Entstehung unterschiedlichster körperlicher wie auch psychischer Folgeerkrankungen dar. Für Ätiologie und Auswirkungen substanzbedingter Störungen spielen sowohl (neuro-)biologische, psychische als auch soziale Faktoren eine Rolle. Entsprechend sind auch im Therapieprozess alle drei Ebenen zu berücksichtigen und einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund ist die Sensibilisierung für suchtmedizinische Themen in allen Versorgungsbereichen erforderlich. Hierzu dienen praxisorientierte Fallbeispiele, die zu Reflexion und Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen, Einstellungen, Unsicherheiten sowie ggf. Vorurteilen zu Substanzkonsum und Abhängigkeitserkrankungen anregen.

Die Kurs-Weiterbildung „Suchtmedizinische Grundversorgung“ soll Ärztinnen und Ärzte befähigen, betroffene Patientinnen und Patienten früher zu erkennen, sie mittels geeigneter Gesprächstechniken und Kurzinterventionen frühzeitig auf Probleme mit ihrem Substanzkonsum oder mit ihrer Abhängigkeit anzusprechen, zu einer Behandlung zu motivieren, indikationsabhängig Substitutionsbehandlungen bei Opiatabhängigkeit durchzuführen bzw. an eine geeignete suchttherapeutische Einrichtung zu überweisen.

Mit einer suchtmedizinischen Behandlung sollen zunächst durch den Substanzkonsum bedingte Schäden verringert und das Überleben betroffener Patientinnen und Patienten gesichert werden. Darüber hinaus sollen Patientinnen und Patienten für eine Abstinenz oder zumindest eine Reduktion ihres Konsums motiviert werden. Begleit- und Folgeerkrankungen sind in die Behandlung einzubeziehen und ein ggf. erforderlicher Rehabilitationsprozess ist einzuleiten und zu begleiten. Weitere Ziele sind die Stabilisierung und Verbesserung der sozialen und familiären Situation der Betroffenen. Rückfälle gehören in vielen Fällen zum Verlauf einer Suchterkrankung und bedürfen eines qualifizierten therapeutischen Managements.

eLearning-Phase (5 UE)
  • Medikamentenabhängigkeit
  • Pharmakologie der Substitutionsbehandlung
  • Die heroingestützte Behandlung Opiatabhängiger
  • Motivational Interviewing

Virtuelle Präsenz (20 UE)
  • Grundlagen
  • Einführung in die besonderen Aspekte des Kindes- und Jugendalters
  • Tabak und verwandte Erzeugnisse
  • Nicht substanzgebundene Abhängigkeiten
  • Illegale Substanzen
  • Opioide

Physische Präsenz (17 UE)
  • Cannabis
  • Alkohol
  • Diagnostik, Planung, Einleitung und praktische Durchführung der Substitutionstherapie
  • Spezielle Probleme und Lösungsansätze: riskanter Beigebrauch, Komorbiditäten, Krisenintervention, Kindeswohl, Take-Home-Verordnung
  • Pharmakologische Grundlagen der Substitutionstherapie
  • Psychosoziale Begleitung, komplementäre Hilfen, Reintegration, Rehabilitation
  • Diamorphingestützte Substitution, Besonderheiten der Durchführung
  • Praktische Durchführung der Opiat-Substitution: Fallbeispiele
  • Moderne Suchttherapeutische Konzepte: Community Reinforcement Approach
  • Motivierende Gesprächsführung

Informationen zum Ablauf:
 
ca. 4 Wochen vor dem Webinar-Termin - eLearning auf der Lernplattform ILIAS
Sie erhalten die Zugangsdaten zur Lernplattform mit unserem Bestätigungsschreiben.
 
19.09. - 21.09.2025 - Webinar auf der Lernplattform ILIAS
 
07. + 08.11.2025 - Präsenztermin im Factory-Hotel Münster
An der Germania Brauerei 5, 48159 Münster
 
Die 4 UE umfassende Hospitation ist durch die Teilnehmenden zu organisieren und nachzuweisen. Entsprechende Bescheinigungen können Sie auf der ILIAS-Kursseite herunterladen.
 
 
Musterkursbuch
Modul I (6 UE)
  • Grundlagen zum klinischen Bild, Definition, Diagnostik, Therapie und Komplikationen von Substanzgebrauchsstörungen und stoffungebundenen Abhängigkeitserkrankungen 
  • Grundlagen zur individuellen Betrachtung von Abhängigkeitserkrankungen
  • Grundlagen zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen
 
 
Modul II (4 UE)
  • Entwicklungspsychologische und -biologische Voraussetzungen von Substanzkonsum und -missbrauch im Kindes- und Jugendalter
  • Verbreitung von Substanzkonsum und –missbrauch, Konsummuster und klinische Epidemiologie im Kindes- und Jugendalter
  • Kinder aus suchtbelasteten Familien
  • Behandlungsstrukturen im Kinder- und Jugendbereich
 
Modul III (8 UE)
 
Tabak und verwandte Erzeugnisse
  • Grundlagen
  • Konsumformen
  • Frühintervention
  • Therapiemöglichkeiten
Alkohol
  • Grundlagen
  • Frühintervention und niederschwellige Hilfen
  • Therapiemöglichkeiten

Cannabis

  • Grundlagen
  • Frühintervention
  • Psychische Störungen im Kontext mit Cannabiskonsum
  • Therapiemöglichkeiten

Medikamente

  • Grundlagen
  • Indikationen und Kontraindikationen der Medikamente
  • Frühintervention
  • Therapie (substanzspezifisch) der medikamentenbezogenen Störungen und ihrer psychischen Komorbiditäten

Nicht substanzgebundene Abhängigkeiten

  • Grundlagen
  • Prävention, Früherkennung und Intervention/psychosoziale Begleitung
 
Modul IV (16 UE)

Illegale Substanzen

  • Grundlagen
  • Frühintervention
  • Diagnostik und Therapie

Opioide (Illegale und illegal erworbene Opioide)

  • Grundlagen
  • Frühintervention
  • Therapiemöglichkeiten

Substitutionstherapie

  • Indikationen, Behandlungsziele und -konzept, rechtliche Rahmenbedingungen (BtMG, BtMVV, Richtlinie der BÄK zur Substitution, MVV-RL) und organisatorische Voraussetzungen der Substitutionsbehandlung, Substitutionsregister
  • Diagnostik, Planung, Einleitung, praktische Durchführung, Qualitätssicherung, Teilnahme an Qualitätszirkeln
  • Spezielle Probleme und Lösungsansätze (z. B. riskanter Beigebrauch, Diagnostik von Beigebrauch, Komorbiditäten, Kriseninterventionen, Kindeswohl, Take-HomeVerordnung) 
  • Pharmakologische Grundlagen (differenzierter Einsatz von Substitutionsmitteln, Dosierung, Wechsel des Substitutionsmittels)
  • Psychosoziale Begleitung, komplementäre Hilfen, Reintegration und Rehabilitation bei Substitutionspatienten
  • Diamorphingestützte Substitution: Indikation, rechtliche und organisatorische Voraussetzungen, Besonderheiten der Durchführung (Diagnostik, Therapie und psychosoziale Begleitung)
  • Praktische Durchführung der Opiat-Substitutionstherapie, Fallbeispiele (12 UE)
 
Modul V (12 UE)
  • Grundlagen der Arzt-Patient-Beziehung
  • Basisfertigkeiten und Strategien in der Motivierenden Gesprächsführung
  • Kenntnisse spezifischer psychotherapeutischer Interventionen
  • Kontinuierliche Zusammenarbeit des Arztes mit dem Suchtkrankenhilfesystem
  • Praktische Übungen zur Umsetzung und Motivierender Gesprächsführung (8 UE)
 
Modul VI  Wahlthema (4 UE)
  • Hospitation in einer Substitutionspraxis
  • Hospitation in einer Reha-Klinik für Abhängigkeitserkrankungen
  • Motivierende Gesprächsführung − Spezifische psychotherapeutische Interventionen
  • Praktische Vertiefung Modul II - V − Schwangerschaft im Rahmen von Abhängigkeitserkrankungen
  • Schmerzerkrankungen im Rahmen von Abhängigkeitserkrankungen
  • Substitution mit Diamorphin
  • Psychiatrische Komorbiditäten, z. B. PTBS, ADHS
  • Somatische Komorbiditäten (HIV, Hepatitis)
  • Antragsverfahren und Kostenübernahme von medizinischem Cannabis
  • digitale Präventionsprogramme
  • psychoaktive Substanzen
 
 

Termine

Zielgruppe

Ärztinnen und Ärzte

Hinweis




eLearningzeiten

ab 22.08.2025

Adresse

Factory Hotel
An der Germania Brauerei 5
48159 Münster

 

Zusatz-Weiterbildung: Suchtmedizinische Grundversorgung [50 UE]

Münster
19.09.2025 - 08.11.2025
Mitglied der Akademie 1.249,00 €
Nichtmitglied der Akademie 1.349,00 €
Arbeitslos/Elternzeit 1.049,00 €
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55 Punkte, Kategorie K
Buchung zur Zeit nicht möglich
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Kontakt

Referierende

Zia Pufke-Yusafzai

Anke Follmann

Dr. med. Martin Reker

Bindhu Makil-Kirnapci

PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Ralf Demmel

Werner Terhaar

Dr. med. Thomas Heinz Poehlke

Arne Lueg

Nils Torben Grote

Dipl.-Soz.-Arb. Frances Trümper

Tags

Opioidabhängigkeit Abhängigkeit Substitutionsbehandlung Methadonersatztherapie Suchtkrankheit Suchtkrank Methadon Suchttherapie Therapie;