Sexualmedizin
Zusatz-Weiterbildungskurs | ||
Curriculare Fortbildung |
Die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL bietet den Weiterbildungskurs „Sexualmedizin“ gemäß Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) sowie die Curriculare Fortbildung „Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI)“ gemäß Curriculum der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Termine
Zusatz-Weiterbildung Sexualmedizin |
Modul I - 08./09.03.2024 und 05./06:04.2024 virtuelle Präsenz (Webinar)
Modul II – 31.05./01.06.2024 und 14./15.06.2024
Modul III – 06./07.09.2024 und 20./21.09.2024
| Curriculare Fortbildung „Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI) |
08./09.03.2024 und 05./06:04.2024 virtuelle Präsenz (Webinar)
Weiterbildungskurs
„Sexualmedizin“
Modul I – Grundlagen der Sexualmedizin
- Grundlagen
- Prävention und Gesundheitsförderung
- Sexualpsychologische Grundlagen
- Sexualmedizinisch relevante rechtliche Grundlagen
- Grundlagen der Diagnostik und Therapie
Modul II – Indikationsgebiete der Sexualmedizin, Krankheitsbilder u. Störungslehre
- Ätiologie, Verlauf u. Dynamik, Diagnostik, Klassifikation, Prävention, Beratungskompetenz, Therapie mit differentieller Indikationsstellung u. Rehabilitation
- Wissen über die psychosexuelle Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen
- Indikationsstellung u. prognostische Einschätzung (der o. g. Symptomkomplexe) psychotherapeutischer, organmedizinischer u. medikamentöser Behandlungsansätze
- Sexuell übertragbare Erkrankungen: Therapieoptionen sowie Therapiestrategien, Resistenzsituationen, gesellschaftliche Bedeutung von HIV u. anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
Modul III – Behandlungsprinzipien und Techniken in der Sexualmedizin
- Spezifische Techniken
- Überblick mit Übungen
- Distanzregulierung
- Therapieoptionen sowie Therapiestrategien
- Medikamente
- Einführung in die Fallarbeit
Voraussetzungen
- Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung und zusätzlich
- 80 Stunden Kurs-Weiterbildung in psychosomatischer Grundversorgung oder Zusatz-Weiterbildung Psychotherapie oder Zusatz-Weiterbildung Psychotherapie oder Zusatz-Weiterbildung Psychoanalyse und zusätzlich
- 120 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in Sexualmedizin gemäß (Muster-)Kursbuch der Bundesärztekammer und zusätzlich
- 120 Stunden Fallseminare unter Supervision
Die Fallseminare können durch 6 Monate Weiterbildung unter Befugnis an Weiterbildungsstätten ersetzt werden.
(Muster-)Kursbuch „Sexualmedizin"
Anerkennung
Der Kurs Modul I ist als Nachweis der theoretischen Kenntnisse für die Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/Aids § 135 Abs. 2 SGB V zur spezialisierten Versorgung von Patienten mit HIV-Infektion/Aids-Erkrankung (40 Fortbildungspunkte innerhalb von 3 Jahren vor Antragstellung) in Westfalen-Lippe anerkannt.
Teilnehmer_innen, die bereits eine Genehmigung zur Teilnahme an der Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/AIDS nach § 135 Abs. 2 SGBV haben, können mit dem Kurs Modul I den Nachweis zur Teilnahme an der Vereinbarung über die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur Prävention einer HIV-Infektion gemäß § 20j SGB V erbringen (30 Fortbildungspunkte).
Die Teilnehmer_innen der Zusatz-Weiterbildung „Sexualmedizin – Modul I, Modul II und Modul III schließen jeweils mit einer Lernerfolgskontrolle über das Lernmanagement-System (ILIAS) ab.
Nach erfolgreich bestandener Lernerfolgskontrolle erhalten die Absolventinnen und Absolventen des Modul I einen Nachweis über die Teilnahme durch den Veranstalter. Ärzte_innen aus Westfalen-Lippe erhalten darüber hinaus das Zertifikat 'Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI)' der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Curriculare Fortbildung
„Patientenzentrierte Kommunikation“
Sexuell übertragbare Infektionen (Sexually Transmitted Infections, STI) nehmen seit einiger Zeit auch in Deutschland zu. Dabei leiden viele Patienten nicht nur klinisch unter einer STI, eine große Rolle spielen in diesem Zusammenhang viele weitere Faktoren, wie Einschränkungen in der Sexualität, Selbststigmatisierung, Angst vor Ansteckung und Weitergabe einer Infektion, u.v.m. Das heißt: wenn es um sexuell übertragbare Infektionen und ihre Prävention geht, benötigen die Betroffenen nicht nur medizinische Versorgung, sondern ganzheitliche Beratung zur Sexuellen Gesundheit. Für Ärzte/innen ist dies häufig eine Herausforderung, da nicht nur ein umfangreiches Wissen über STI einschließlich der STI-Diagnostik- und Therapie gefragt sind, sondern auch Erfahrung und Sensibilität in der Kommunikation über STI und sexuelle Gesundheit.
Ziel der Curricularen Fortbildung ist es, Wissen über HIV und andere STI (u. a. Epidemiologie, Ansteckungswege, Prävention, Therapie, Diagnostik) sowie über sexuelle Gesundheit (u. a. was beinhaltet Sexuelle Gesundheit, Begriffsdefinition Sexualität, Sexuelle Rechte, Sexuelles Verhalten) und Kommunikation über Sexualität (u. a. Arzt-Patientengespräch, Kommunikation mit Jugendlichen, Sprechen über Sexualität) zu stärken und zu vermitteln. Die Inhalte des Moduls werden mittels unterschiedlicher Methoden (Präsentationen, Fallbeispiele, Filme, Übungen) vermittelt. Federführend sind die Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beteiligt.
Inhalte
Teil 1 – Grundlagen
- Evolutionsbiologische Funktion, Definition und Konzepte von Sexualität
- Sexuelles Verhalten
- Sexuelle Identität, geschlechtliche Identität/Orientierung
- Somatische, psychische und soziokulturelle Grundlagen der menschlichen Sexualität
- Urologische und gynäkologische Aspekte (Reproduktionsmedizin,….)
- Grundlagen der psychosexuellen und somatosexuellen Ent-wicklung und deren Verlauf über die Lebensspanne
- Sexualität und STI bei Jugendlichen
- Epidemiologie und Resistenzsituation
- STI-Ansteckungswege
- Darstellung und Wissen über die gängigsten STI
Teil 2 – Prävention und Gesundheitsförderung
- Konzepte der Prävention
- Kommunikation und Gesprächsführung
- Sexualanamnese
Teil 3 - Sexualpsychologische Grundlagen
- Bedingungsgefüge, Formen, Verläufe, Manifestationen von sexuellem Missbrauch und seine gesundheitlichen Früh- und Spätfolgen
- Erkennung psycho- und paardynamischer Prozesse von Sexualität und Geschlechtlichkeit einschließlich Konflikte im sexuellen Erleben und Verhalten sowie damit verbundenen Kognitionen und Emotionen
Teil 4 – Sexualmedizinisch relevante rechtliche Grundlagen
- Sexuelle und reproduktive Grundrechte - national
- Sexuelle und reproduktive Grundrechte - international
- Sexuelle/Sexualisierte Gewalt
- Personenstandsrecht und Transsexuellengesetz
Teil 5 – Grundlagen der Diagnostik und Therapie
- Befunderhebung
- Diagnostik und Therapie
Curriculum „Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
Anerkennung
Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/AIDS
Die Curriculare Fortbildung ist als Nachweis der theoretischen Kenntnisse für die Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/Aids § 135 Abs. 2 SGB V zur spezialisierten Versorgung von Patienten mit HIV-Infektion/Aids-Erkrankung (40 Fortbildungspunkte innerhalb von 3 Jahren vor Antragstellung) in Westfalen-Lippe anerkannt.
Teilnehmer_innen, die bereits eine Genehmigung zur Teilnahme an der Qualitätssicherungsvereinbarung HIV/AIDS nach § 135 Abs. 2 SGBV haben, können mit der Curricularen Fortbildung den Nachweis zur Teilnahme an der Vereinbarung über die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur Prävention einer HIV-Infektion gemäß § 20j SGB V erbringen (30 Fortbildungspunkte).
Ärzte_innen aus dem Kammerbereich Westfalen-Lippe erhalten nach erfolgreich absolvierter Lernerfolgskontrolle das ankündigungsfähige Zertifikat „Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI)“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Teilnehmer aus anderen Kammerbereichen erhalten eine Teilnahmebescheinigung.
Die Curriculare Fortbildung ist voll umfänglich auf das Modul I – Grundlagen der Sexualmedizin (44 UE) des (Muster-) Kursbuches „Sexualmedizin“ zum Erwerb der Zusatz-Weiterbildung „Sexualmedizin“ anrechnungsfähig.
Wissenschaftliche Leitung:
| Prof. Dr. med. Norbert Brockmeyer, |
| Dr. med. Anja Potthoff, |
Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Signerski-Krieger |
Referierende:
Dr. med. Viviane Bremer, Robert Koch-Institut (RKI), Berlin
Dr. med. Susanne Buder, Dermatologie und Venerologie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin
Dr. Miriam Gerlich, Referat Prävention von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln
Priv.-Doz. Dr. med. Peter Kern, Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
Dr. med. Dr. phil. Stefan Nagel, Abt. für Psychosomatik, Christiaan-Barnard-Klinik, Dahlen-Schmannewitz
Dr. med. Heinrich Rasokat, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Köln, Köln
Dipl.-Sozialpäd. Marion Winterholler, S.I.G.N.A.L. e. V., Intervention im Gesundheitsbereich gegen häusliche und sexualisierte Gewalt, Berlin
Ansprechpartner der Akademie für die „Sexualmedizin/Sexuelle Gesundheit und Sexuell übertragbare Infektionen (STI)"
Elisabeth Borg | |
Christoph Ellers | |
Gisbert Hölting |
(Stand: Oktober 2023)